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Hier finden Sie Informationen zu den wichtigsten,
eine Krebstherapie begleitende Fragen!


Ernährung und Krebs

Es gibt keine spezielle Krebsdiät.

Eine ausgewogene mediterane Kost mit nur moderatem Fleischkonsum,  ausreichenden Ballaststoffen und ausreichender Flüssigkeitszufuhr wird empfohlen. Eine komplette Verbannung von Kohlenhydraten zum „Aushungern“ des Krebs ist obsolet.  Folge kann eine unerwünschte Gewichtsabnahme sein. Die Tumorerkrankung wird nicht beeinflusst.

Bei Krebserkrankungen des Magen und Darmtraktes kann es durch Störungen der Nahrungspassage zu Gewichtsverlust kommen. Die Wiederherstellung der Passage, z.B. durch sogenannte Stents (u.a. Speiseröhre, Zwölffingerdarm) kann hier Abhilfe schaffen.  Manchmal ist in dieser Situation auch eine hochkalorische, flüssige, sogenannte Astronautenkost sinnvoll.

Übelkeit und Appetitlosigkeit bedingt durch die Grunderkrankung oder infolge einer Chemotherapie führen auch  zur verminderten Nahrungsaufnahme.  Hier ist eine medikamentöse Unterstützung oft hilfreich, zudem leichte Kost mit stufenweisem Kostaufbau.  

Manche fortgeschrittene Krebserkrankungen führen durch eine Beeinflussung des Stoffwechsels zu einer Gewichtsabnahme (Tumorkachexie). Die beste Behandlung ist hier – falls möglich-  eine erfolgreiche Therapie der Krebserkrankung selbst.      
Im Einzelfall  kann eine Ernährungsberatung ergänzend sinnvoll sein. Kontakte können wir gerne herstellen.    


Ergänzende Massnahmen zur Besserung der Therapieverträglichkeit

(Komplementäre Therapie)

Eine besonders sichtbare Nebenwirkung mancher  Chemotherapien ist der Haarausfall. Diese Nebenwirkung ist zwar keinesfalls bei allen Chemotherapien vorhanden, sie tritt jedoch noch häufig bei Chemotherapien im Rahmen der Brustkrebsbehandlung auf.  Hier kann eine moderne Form der Kopfhautkühlung während der Infusionen durch eine Verringerung der Kopfhautdurchblutung die Exposition der Haarfollikel gegenüber den Chemotherapeutika verringern und somit Haarausfall vermindern oder sogar komplett vermeiden.

Eine Chemotherapiebehandlung mit  Kopfhautkühlung ist an unserem Standort Robert-Koch Str. am Marienhospital Bonn möglich. Über Vor- und Nachteile werden Sie von den Ärzten vor Ort aufgeklärt. Diese Therapieform wird nicht von den Krankenkassen übernommen. Bitte fragen Sie die Schwestern und Ärzte vor Ort nach dem Angebot einer Chemotherapie unter Anwendung der „Kühlkappe“

Hochwirksame Medikamente zur Vorbeugung von Übelkeit gehören heute zu einer Chemotherapie. Diese Medikamente müssen teilweise bereits vor der Therapie verabreicht werden, nicht erst nach Auftreten von Übelkeit. Befolgen Sie diesbezüglich bitte die Empfehlungen der Schwestern und Ärzte.  

Die Misteltherapie wird seit vielen Jahren zur Unterstützung einer Krebstherapie angewandt. Ihre Wirksamkeit gegenüber der Krebserkrankung selbst ist sehr umstritten. Wir empfehlen eine Misteltherapie als Krebstherapie selbst nicht. Eine Anwendung zur Unterstützung des Wohlbefindens kann bei einigen Tumorerkrankungen durchgeführt werden. Nur die Betroffenen können hier urteilen.  Da die immunstimulierende Wirkung nicht vorhersehbar ist, raten wir von dieser Behandlung bei Lymphdrüsenkrebserkrankungen ab.  

In einigen Studien führte bei Brustkrebspatientinnen eine Behandlung mit Enzymen, wie z.B. Ananasextrakten,  (u.a. Equinovo) zu einer besseren Verträglichkeit einer Chemotherapie oder endokrinen Therapie.


Sport und Krebserkrankungen

Regelmäßige sportliche Aktivität hat bei Krebserkrankungen verschiedene positive Effekte.

Nebenwirkungen der Therapie können gelindert werden. Insbesondere bessert sich die oft vorhandene Müdigkeit (Fatigue).  Eine besonderes begleitendes „Onkosport“ Programm, das die individuelle Erkrankung sowie die möglicherweise eingeschränkte Leistungsreserve berücksichtigt, wird u.a. durch spezialisierte Rehabilitationsmediziner angeboten. 
Wir können den Kontakt zu Ansprechpartnern in der Region gerne vermitteln.  


Psychische Unterstützung

Die Diagnose einer Krebserkrankung ist eine enorme psychische Belastung.

Durch die Krankheit und ihre Therapie ändern  sich oft viele Aspekte des Lebens. Auch wenn heute viele Krebs- und Bluterkrankungen gut behandelbar sind, löst die Diagnose fast immer Ängste aus. Was wird aus mir und ggf. meiner Familie?  Werde ich die Behandlung vertragen?

Sprechen Sie mit den Ärzten nicht nur über ihre körperlichen Beschwerden. Manche psychische Belastungen lassen sich allerdings im Rahmen der Sprechstunde nicht ausreichend lindern. Wir vermitteln den Kontakt mit Psychologen und Psychoonkologen.   Eine Anlaufstelle kann zudem das Tumorzentrum Bonn e.v. sein, dass sich vor allem der psychischen Betreuung von Krebspatienten widmet. Prof. Dr. Verbeek ist der stellvertretende Vorsitzende. 


Sozialmedizinische Aspekt

Sozialmedizinische Fragen ergeben sich vor allem bei Patientinnen und Patienten, die im Berufsleben stehen.

Oft ergeben sich Fragen wie: 

  • Wer schreibt mich krank? 
  • Wie lange werde ich nicht arbeiten können? 
  • Wie lange kann ich Krankengeld beziehen? 
  • Muss ich mich um eine Erwerbsminderungsrente kümmern?
  • Soll ich einen Schwerbehindertenausweis beantragen, wenn ja, wo kann ich dies tun?

Neben einer Beratung durch uns, durch Krankenkassen, Experten in der Rehabilitationskliniken kann  ggf auch der Sozialverband VDK eine Hilfe darstellen.